Suchmaschinen-Optimierung (SEO) beginnt in jedem Fall beim Inhalt. Texte auf einer beliebigen Webseite, seien es Blogartikel oder Produktseiten, sollten klar strukturiert und angenehm lesbar sein. Es gilt Schachtelsätze, Textredundanzen oder bloßes Keyword-Dropping zu vermeiden und stattdessen mit Rich Content wie eingebetteten Grafiken und Videos den Inhalt attraktiver für User zu gestalten. Denn auch Google denkt bei seinen SEO-Tipps und Updates der Algorithmen immer vom User her. Grundsätzlich gilt nach wie vor: Eine qualitativ hochwertige Webseite gefällt nicht nur dem Besucher, sondern wird auch von den Algorithmen mit höherem Ranking belohnt. Dieser Effekt ist messbar und zeigt sich in Verweildauer, Absprungraten und schlussendlich in mehr Conversions.
Zusätzlich hilft es natürlich wenn die eigene Webseite nicht wie eine einsame Insel in den Weiten des Internets steht, sondern durch diverse Kommunikationskanäle und Backlinks gut erreichbar ist und Aufnerksamkeit erregt. Erst im letzten Schritt sollte man dann mit Werbemassnahmen und SEA versuchen noch mehr aus dem Suchranking herauszuholen, dabei aber natürlich immer ein Auge auf den Budgets haben.
So weit, so offensichtlich. 2018 schält sich aber ein neuer Trend heraus, der zunehmend an Wichtigkeit für gelungenes Webseitendesign und SEO gewinnt: Voice Search und Voice Results. Smart Speaker wie Amazon Echo, Google Home oder Apple HomePod setzen ihren Siegeszug in die Wohnungen und Haushalte mit durchaus überraschendem Erfolg weiter fort, und somit mutieren auch die vormals auf PCs oder Smartphones limitierten digitalen Assistenten wie Siri oder Alexa von kritisch beäugten Nerd-Spielzeugen zu ganz normalen Gebrauchsmitteln im Alltag. Damit die KI-gesteuerten Sprachassistenten immer die passenden Antworten und Informationen finden bedienen sie sich neben offensichtlichen Wissensdatenbanken wie Wikipedia auch dem gesamten Internet respektive den Suchindices wie z.B. Google.
Woher weiß jetzt zum Beispiel der Smart Speaker, welches „das beste Rezept für Tomatensuppe“ im deutschsprachigen Raum ist, und was er als Antwort vorlesen muss? Hier hat die letzten Jahre viel Vorarbeit geleistet und auf dem Weg zur Sprachinteraktion mit dem semantischen Web und dem Knowledge Graph ein beeindruckendes Tool aus der Taufe gehoben, welches quasi als universelle Wissensdatenbank eine Vorstufe für echte KI sein kann. Bereits jetzt kann Google über Answer Boxes und Featured Snippets nicht nur die Suchergebnisse für den User verbessern, sondern auch gleich die Antworten für den Google Assistant und generelle Voice Search Anfragen mitliefern.
Wer jetzt glaubt dass es sich nicht lohnen würde, Webseiten und Inhalte auch noch für Sprachwiedergabe zu optimieren, der sollte bedenken dass das Sprachinterface zwischen Mensch und Maschine der essentielle Schritt auf dem Weg zur Etablierung der Augmented Reality (AR) ist, bei der gesprochene Kommunikation das herkömmliche Userinterface (z.B. Touch oder Gesten) quasi ersetzen muss. Einen ersten Eindruck von der „Vorlesetauglichkeit“ der eigenen Webseiten gibt Google Go: Mit der eigentlich abgespeckten Google-App für emerging markets testet Google aktuell die Text-to-Speech Vorlesefähigkeiten seiner Android Plattform in diversen Sprachen. Insgesamt also ein Technologie-Trend bei dem es sich lohnt dranzubleiben.